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Bergtour in einem ruhigen Tal

Weg der Stille (CH)

  • Tour

    Das ist wirklich eine Genießertour mit Bahnkomfort.
    Von Zermatt aus fährt man mit der Gornergrat-Bahn bis auf den Gornergrat. Von dort aus entschwindet man in nördlicher Richtung dem Touri-Trubel.
    Am besten orientiert man sich an den beiden GPX-Dateien (zip-Datei mit zwei GPX-Dateien), welche wir hier weiter unten angefügt haben. Die Tour, die wir gegangen sind, setzt sich aus zwei Wegen zusammen.

  • Dauer

    Die komplette Tour dauert ca. 7 – 8 Stunden. Es geht aber größtenteils bergab und daher ist auch die lange Zeit eher unkritisch.

Hinweis:
Den Touristen-Trubel verlässt man auf dem Gornergrat recht schnell. Zwar geht man die ersten 100 Höhenmeter ab dem Grat zusammen mit unzähligen Asiaten Richtung Tal. 99% dieser Leute gehen aber entweder sofort wieder zurück und fahren mit der Bahn wieder herunter oder gehen den breiten Wanderweg entlang der Bahnstrecke Richtung Tal oder Zwischenstation. Wir gehen den -Weg der Stille- und der zweigt kurz nach dem Gornergrat (Blickrichtung Tal) nach rechts ab.

Sobald man rechts abgebogen ist und sowas wie ein Mini-Joch durchquert, ist man allein! Es steilt erst einmal ziemlich ab. Vielleicht schreckt das die Touris ab 😉 ?
Dann ist man aber wirklich allein. Warum diesen Weg kaum Jemand geht, können wir nicht verstehen. Ja, manchmal mutet er etwas rauh und ernst an, aber ist absolut unkritisch. Und: Es ist echt ein -Weg der Stille-

Auf dem ganzen Weg haben wir nur ein älteres Paar getroffen, welches vor uns irgendwann einquerte. Ansonsten haben wir bis auf ein paar Touristen am Grünsee Niemanden angetroffen.

Das sollte man auch bei der Tour beachten. Denn wenn man etwas sein sollte, ist dort Niemand der helfen könnte. Bei Schlechtwetter gibt es bis auf den Grünsee keine Einkehr oder Schutzmöglichkeiten.


Hier kannst Du die GPX-Datei zur Tour herunterladen. Klick einfach auf das Icon links. Es ist eine gepackte Datei (Zip-Format).


Überlaufener Gornergrat

Den Beginn der Tour, der wirklich grausig ist, den muss man einfach über sich ergehen lassen. Hunderte Touris, meist fotografierende Asiaten werden mit der Gornergrat-Bahn den Berg hoch gekarrt. Wer die ganze Strecke nicht auch hoch laufen will (geht aber auch!), der quetscht sich gegenüber dem Bahnhof in Zermatt in einen der überfüllten Gornergrat-Bahn-Waggons und lässt sich zum Grat schaukeln.

Gut, dass dieser Touristen-Horror endet, sobald man die eigentliche Bergtour beginnt. Wir haben die Tour an einem Tag gemacht, an dem das Wetter für große Bergtouren zu unbeständig war. Für diese Tour war das Wetter optimal. Oben auf dem Grat war es zwar saukalt und es schneegrieselte ein Wenig, aber das ließ hinterher nach.

Vom Aussichtspunkt aus sieht der Gletscher schon imposant aus.

Hier waren Petra und Kathy noch nicht so ganz überzeugt, ob das wirklich eine tolle Tour wird. Ich hatte denen ja erzählt, wir gehen den -Weg der Stille-. …als wir aus der Bahn stiegen, waren wir aber von hunderten fotografierenden Asiaten umzingelt. …da leidet die Glaubwürdigkeit schon mal ein wenig…  😉


Es wird still

Kurz nach Verlassen des Gornergratgipfels kehrt wirklich Ruhe ein.  …und das Wetter besserte sich! Stellenweise machte der Weg, wenn er denn mal klar sichtbar war, einen nicht so zuverlässigen Eindruck. Daran merkt man schon, dass diese Route selten begangen wird. Markierungen gab es überhaupt keine. Wir hatten lediglich eine grobe Internet-Beschreibung und unsere beiden GPX-Dateien. Wir ließen uns auf das Abenteuer ein und gingen einfach los. Immer Richtung Tal.

Hier war der Weg noch relativ gut ausgeprägt und wir wanderten erst einmal einfach nur runter…

Wie so oft in den Bergen, verschätzt man sich mit Entfernungen leicht. Die Mädels dachten auch erst „och so weit sieht es ja nicht aus…“. Aber es zog sich 😉

Als wir uns mal umdrehten, da staunten wir schon… Oha! von da oben sind wir gekommen (höchste Spitze auf dem Bild, da ist der Durchgang (Joch) beim Gornergrat.

Zwischendurch zogen mal dunkle Wolken auf und Petra schaute nicht gerade begeistert. Beides legte sich aber dann 😉


Glauben heisst nicht Wissen

Wer glaubt, dass die Tour vom Gornergrat Richtung Zermatt nur bergab geht, der irrt. Ja, eigentlich wäre es logisch, wenn man mit der Bahn auf einen Berg fährt und dann wieder in das Tal wandern möchte, dass es ja nur bergab gehen kann. Nö! Der Weg der Stille führt genau genommen durch mehrere sehr stille und einsame Täler. Da geht es auf einer Seite runter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Das ist manchmal dann doch etwas anstrengender.


Das ist einer der Gegenanstiege, die man auch nicht umgehen kann. Auf der einen Seite bequem runter (hinten bei den Bäumen im Hintergrund). Und dann auf dieser Seite wieder hoch.

Auf der ganzen Tour hat man überall ein herausragendes Panorama. Gerade auf dem letzten Teil vom Grünsee Richtung Zermatt geht man praktisch immer Richtung Matterhorn.

Auf dem Weg kommt man an einigen Hütten und Gebäuden vorbei, aber auch da trafen wir keine Menschen-Seele. Vermutlich ist hier im Winter mehr los.

Diese Tour, der -Weg der Stille- verdient Ihren Namen wirklich. So einsam und in einer so wunderschönen Umgebung kann man nur selten wandern. Eine richtige Traum-Tour!

Mathias Hense