Auch Bergführer können Arschlöcher sein
Weissmies (4017m, CH)
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Tour
Relativ einfache 4000er Tour. Vom Saastal Saas-Grund mit Bergbahn zu Hohsaas und dann immer hoch.
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Dauer
5 – 7 Stunden je nach Kondition und Bedingungen
Anmerkung: Wir sind auf dieser Tour von einem Schweizer Bergführerbüro und dem Bergführer schlichtweg abgezockt worden.
Warum haben wir überhaupt einen Guide genommen?
Ganz einfach: Spaltenreiche Gletscher und nur zu zweit mit ungleichem Gewichtsverhältnis ist eine blöde Idee. Wenn man dann keinen 3. oder 4. Mitgeher hat, bleibt aus unserer Sicht aus Sicherheitsgründen nix anderes übrig, als einen Guide zu nehmen.
Sorry, aber dieser Bericht ist durchaus harsch und ernst geschrieben, da uns diese Ratte von Bergführer, nennen wir diese körperlich auch kleine Ratte mal Bruno R., wirklich abgezockt hat.
Begonnen hatte alles ganz normal in einem Schweizer Bergführerbüro. Ursprünglich hatten wir den Bergführer für das Allalinhorn gebucht. Da aber Nachts durch Blitzschlag die Bergbahn beschädigt war (da kann keiner was für), standen wir dort an der Bergbahn und staunten. Schon komisch, dass ein Bergführer davon vorher nix wusste. Wir gingen also in ein Hotel und tranken Kaffee, da er meinte, es würde schon noch und wir würden einfach später losgehen. Er telefonierte immer wieder und irgendwann sagte er, das wird nix mehr. Wir müssen umplanen. Angemerkt sei, dass wir natürlich im Hotel die Getränke bezahlen mussten. Auch die des Bergführers!
Weissmies-Gipfel
Gipfel
Plan B
Nachdem wir nun eine Alternative brauchten, haben wir verschiedene Bergziele diskutiert. Bei allen sagte der Bergführer entweder..schon zu spät (wir hatten ja nicht geklüngelt, sondern er!) oder zu schleche Bedingungen. Letztendlich blieb nur das Weissmies. Also wieder in den Bergschul-Bulli und wieder los. Saas-Grund>Bahn Hohsass und langsam los. Obwohl langsam? Er hat uns wie Vieh getrieben…Schneller Schneller. Unter dem Eisbruch konnten wir das verstehen, da uns schon Eisstücke um die Ohren flogen. Aber auch nach dem Bruch wurde es nicht besser.
Nach ca. 3/4 der Tour kam Kathy an Ihre konditionellen Grenzen und wir baten um kurze Pause. Da wurde er schon ärgerlich. Er meckerte uns beide plötzlich an, dass er nicht dazu da sei, uns auf den Berg zu ziehen. Boah…es war ja nicht unser erster 4000er und das Weissmies hätten wir auch allein gehen können. So trieb er uns weiter bergan. Oben, fast auf dem Gipfelaufschwung konnte Kathy einfach nicht mehr und auch ich musste eingestehen, dass diese Hetzerei auch mir an die Kondition ging. Da stoppte dieser Arsch von Bergführer und meinte, ja wenn das Kind nicht mehr könne, dann könnte es auch hier (an einer Fels-/Eisschulter) warten und er und ich würden allein zum Gipfel gehen.
Ich klärte den Bergführer dann auf, dass wir (Kathy und ich) seit eh und je, seit dem wir Bergsteigen und Klettern eine Übereinkunft haben. Keiner lässt den anderen im Stich und wenn einer sagt, ich kann nicht mehr oder es mentale Probleme gibt, dann wird abgebrochen/umgekehrt. Ohne Diskussion und ohne dass Jemand sauer ist.
Das brachte diesen Bergführer dann letztendlich aus der Fassung, Er meckerte und trötete und sagte dann, dass die Tour zu Ende sei und wir absteigen. Es war da gerade nicht mal 11:00 Uhr Morgens und aus meiner Sicht hätten wir nach einer kurzen Rast ganz sicher „sicher“ den Gipfel erreicht und auch den Rückweg problemlos ohne größeren Eisschlag angehen können. Aber war nicht…
Also zurück zur Bergstation Hohsass wo wir noch etwas tranken. Auch hier musste ich den Bergführer wieder die Getränke bezahlen. Da war ich schon sauer.
Bahn…ins Tal und zurück nach Fiesch in ein Sportgeschäft. Da unterhielt sich der Bergführer dann mit dem Chef und ich durfte zahlen. Fast 500 Schweizer Franken!!! Für eine solche Sauerei. Klar, wenn man eine Bergtour bucht, dann muss man zahlen, auch wenn es kein Gipfelerfolg war. So ist das in den Bergen. Das wissen wir. Ist auch OK. Aber wenn es einzig und allein die Schuld des Bergführers ist und er uns stundenlang in einem Hotel bei warmem Kaffee hinhält und er dann unter Zeitdruck versucht, eine rund 6stündige Tour mit Gästen in der halben Zeit zu schaffen und es dann nicht klappt, dass kann man nicht den vollen Preis verlangen.
Hoch hoch hoch…schnell, schnell. Hier versuchte er sogar eine andere Seilschaft zu überholen.
Wir hatten nicht mal Zeit, irgendwo halbwegs mal ein Foto zu machen. Diese wenigen Fotos habe ich im Laufen gemacht.
Wir gehen weiter in die Berge
Natürlich gehen wir weiter in die Berge. Aber mit einem Unterschied. Wir nehmen überhaupt keinen Bergführer mehr. Zumindest nicht mehr in der Schweiz und schon garnicht von diesem Bergführerbüro. Außerdem haben wir seinerzeit erkannt (das alles geschah im Jahr 2017), dass wir auch auf 4000ern keinen Bergführer mehr brauchen. Eigentlich war der Bergführer ja auch nicht für´s Weissmies gebucht, sondern fürs Allalin. Aber egal.
Schöne Gegend, beschissener Guide.
Ob dieser Bergführer wirklich einen eidgenössischen Fachausweis hat, bezweifeln wir. Das kann nicht sein. Nur geil auf schnelles Geld, den Gast ausnehmen. Nicht vergessen: Die haben uns dafür fast 500 CHF abgenommen!