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Ein 3000er mal einfach…

Punta della Vedretta (3270m)

  • Tour

    Der Weg auf den Punta della Vedretta oder wie er in Deutsch heisst, „Im hinteren Eis“, beginnt erst in einer Höhe von 2842m. Vorher muss man aus dem Schnalstal (Kurzras) erst mal bis zur Bellavista-Hütte kommen.

  • Dauer

    Da man ja erst einmal zur Bellavista-Hütte kommen muss, sollte man einen gesamten Bergtag einplanen.

Ein 3000er ohne großartige Probleme

Das hintere Eis ist kein richtiger Wander-3000er, aber trotzdem relativ einfach. Meist macht den Leuten eher die Höhe zu schaffen, als die technische Herausforderung.

Der komplette Aufstieg erfolgt über Felsen, Blockwerk und in Teilen auch alpines Gehgelände. Auch im Hochsommer muss man auf jeden Fall mit ein bis zwei Schneefeldern rechnen, die man überqueren muss bzw. kann. Das Schnee-/Firnfeld am Gipfelaufschwung kann meist linksseitig umgangen werden.


Nicht in Versuchung kommen 😉

Auch wenn die Bellavista-Hütte förmlich zum Verweilen einlädt, sollte man sich das für Später aufheben.

Direkt hinter der Bellavista-Hütte beginnt der Alpin-Weg auf´s Hintere Eis. Die ersten Einhundert Höhenmeter sind relativ steil, aber gehen über soliden Fels und dürften keine großen Schwierigkeiten bereiten. Wer hier Probleme hat, sollte aber lieber wieder zurück zur Hütte gehen. Sowas hat man auch selten, dass die Schlüsselstelle eines Berges gleich am Anfang des Weges liegt. Hat man den ersten Teil geschafft, wechseln sich steile und fast ebene Teilstücke ab. Es geht über Blockwerk und Felsen.

Selbst von der Bellavista-Hütte hat man schon grandiose Aussichten. Aber je höher man steigt, umso besser wird´s!


Leicht, aber dennoch fordernd

Wenn das Hintere Eis auch als leicht gilt, anstrengend ist der Weg bis zum Gipfel auf jeden Fall. Ob man den Weg mit Stöcken geht, wie hier Petra, oder ohne, ist Geschmackssache.
Beim Aufstieg hilft es aber nicht, wie Kathy unten, sehnsüchtig in Richtung Schnalstal zu blicken. Auf der anderen Seite geht´s nämlich weiter (..nach oben) 😉

Nicht durch die Ausrüstung irritieren lassen! Wir hatten Hochtouren-Ausrüstung mit, da wir von der Bergtour am Hochjochferner zurück kamen und das Hintere Eis eher nebenbei noch mitgenommen haben 😉

Hier ist, auf ungefähr der Hälfte des Weges die einzige wirklich absturzgefährdete Stelle. Da man hier den besten Blick in das Schnalstal hat, gehen viele ziemlich nah an den brüchigen Abgrund. Und da sollte man wirklich vorsichtig sein, denn dort geht es rund 300m steil bergab.


Der „immer wieder“ Berg

Das Hintere Eis war Kathys zweiter 3000er. Hier konnten wir in aller Ruhe beim Aufstieg die schöne Aussicht genießen und uns unter Anderem über Aufstiegs-Strategien unterhalten (kleine Schritte große Freude, große Schritte kleine Freude usw.). Das Hintere Eis zählt für uns zu den „einfach Spaß haben“ Berge.


Nun waren wir schon einige Male im Schnalstal unterwegs und wie man sieht, freuen sich die Mädels immer wieder, wenn man im Tal zurück ist.

Wer erst mal bis zur Bellavista-Hütte gekommen und etwas Bergerfahrung und noch einen Rest Kondition hat, der sollte es nicht versäumen, auf´s Hintere Eis zu kraxeln.

Mathias Hense